Streitereien vergiften die Sitzungsatmosphäre

Was steckt dahinter?

  • Die Teilnehmer fühlen sich nicht ernst genommen
  • Die Gruppe ist in zwei Lager aufgeteilt: Keines will sich auf das andere zu bewegen. 
  • Es gibt Konflikte zwischen den Teilnehmern: Einige werden persönlich oder nehmen Aussagen persönlich. 
  • Es treten Konflikte zwischen Ihnen - den Sitzungsführer - und den Teilnehmern auf.

Was könnten Sie tun? 

  • Erinnern Sie sich bitte der Führungstugenden: Zweifel begrüßen, aktiv zuhören, Aussagen nicht bewerten, visualisieren. 
  • Eine Brücke muss geschlagen werden, am besten mit einem konkreten Ziel, an dessen Erfüllung beide Lager interessiert sind.  Von da aus besprechen sie mit der Gruppe mögliche gemeinsame Aktionen, um dieses Ziel zu erreichen.  Es ist leichter, eine gemeinsame Aktionsbasis zu finden, als unterschiedliche Auffassungen und Werthaltungen zu konvergieren.
    [Ich glaube auch nicht, dass ein Werte-Konsens  überhaupt ein unternehmerisches Ziel sein soll. Menschen brauchen nicht die gleiche Überzeugung oder Kultur, um gemeinsam handeln zu können: sie brauchen gemeinsame Ziele!
    Kulturen zu ändern braucht viel Zeit: Revolutionen haben immer nur die Köpfe geändert, nicht aber die Kultur.]  
  • Wo immer Sie eine persönliche Spitze ausmachen, sollten Sie eingreifen, um die Diskussion auf die Sachebene zurückzuführen. Visualisieren sie in heiklen Sitzungen den faktischen Aspekt einer Aussage, niemals die emotionale Komponente.
    Wenn das nicht hilft, unterbrechen Sie die Diskussion und vereinbaren Sie mit der Gruppe ein oder zwei Verhaltensregeln für die restliche Sitzung. Sie sollten auch gleich mit der Gruppe über sinnvolle Sanktionen beraten, wenn Teilnehmer wiederholt diese Regeln verletzen.  
  • Manchmal braucht es eine größere Unterbrechung, um die Sitzungsstrukturen zu verändern und Bewegung in die Gruppe zu bringen: Sitzanordnung, Agenda umstellen, Raum wechseln, Gruppe aufteilen. 
  • Ich empfehle einen Kompagnon oder "Co" zu haben, mit der oder dem die Sitzung vorbereitet und geführt wird. Das ist gerade bei Konfliktsituation hilfreich. Der Co kann Sie in der exponierten Führungsrolle zeitweise ablösen. So können Sie sich aus der Schusslinie ziehen und die Gruppendynamik und einzelne Teilnehmer von einer anderen Warte aus beobachten. Meist reicht das schon aus, um Beziehungskonflikte auszuräumen.